Wir leben in einem Zeitalter in dem es inzwischen ganz normal ist, dass du dir ständig alles und immer noch ein bisschen mehr abverlangst (vor allem wenn du ein “caretaker”, ein Fürsorgetragender Mensch bist) — mehr Selbstoptimierung, mehr Output, mehr Sichtbarkeit, mehr Erfolg. Und so kann es leicht passieren, dass du dich im Strudel deiner Aufgaben & Verpflichtungen verlierst.
Das meine ich im übrigen so, wie es da geschrieben steht: du dich verlierst. Du. Dich. Besonders als Solo-Selbstständige, Unternehmerinnen und Caretaker stehen wir oft unter dem Druck, immer erreichbar UND produktiv zu sein. Also beginnst du die nächste Pause noch etwas weiter nach hinten zu schieben, weil etwas anderes gerade wichtiger ist. Oft sind das dann Dinge die vom Aussen von dir verlangt werden: Optimierung, Output, Sichtbarkeit, Erreichbarkeit, Verfügbarkeit, Produktivität (s.o.). Hand aufs Herz: Ist es dir auch schon so ergangen?
Und nun pass auf: Alle diese kleinen Aufschübe deiner Pausen sind es, die später zum Killer deiner Kreativität werden! Pausen sind Momente des Innehaltens - entspannte Momente, die Ideen befeuern. Im Folgenden werde ich näher betrachten, warum Pausen eben nicht nur erholsam, sondern sogar essenziell für die Kreativität sind.
In der Hektik des Alltags kommen dir Pausen vielleicht als Zeitverschwendung vor, weil du das Gefühl hast, dafür sei keine Zeit. Doch tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Pausen ermöglichen es uns, Abstand zu gewinnen und unsere Gedanken neu zu ordnen. Dein Gehirn ist ein Muskel. Wenn es ständig beschäftigt ist, kommt es nicht zur Ruhe und kann sich nicht entspannen. Es bekommt Muskelkatarrh wie jeder andere Muskel auch. Stell dir vor, du willst richtig fit werden und beginnst, zu trainieren. Auch hier wird empfohlen Ruhepausen einzulegen, denn es ist erwiesen, dass die Muskeln sich besser aufbauen, wenn sie zwischendurch zur Ruhe kommen.
Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass regelmäßige Pausen die Produktivität steigern & die Kreativität ankurbeln. Die Universität in Illinois fand heraus, dass kurze Pausen während großer Tasks die Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit verbessern können. Der sogenannte „Eureka-Effekt“, also das plötzliche Auftauchen einer genialen Idee, tritt sogar oft dann auf, wenn wir unseren Gedanken freien Lauf lassen und uns von der ständigen Fokussierung lösen. Mittlerweile ist sogar erforscht, dass das Gehirn in Phasen der Ruhe besonders aktiv ist. Es verarbeitet Erlebnisse, ordnet Gedanken neu und schafft die Grundlage für neue Ideen.
Das Wichtigste zuerst: Kurze Pausen machen den Unterschied! Ich habe es mir selbst auch angewöhnt. Früher war ich Raucherin und rauchte, wenn ich noch 5 oder 10 Minuten Zeit vor einer neuen Aufgabe hatte. Irgendwann habe ich nicht mehr geraucht und vorbei war es mit meinen Mini-Breaks. Das soll dich natürlich nicht zum Rauchen animieren, aber falls du Raucherin bist oder einmal warst, erinnere dich daran, dass immer ein paar Minuten für eine Zigarettenpause möglich waren. Und als Nichtraucherin hast du das sicher schon beobachtet, dass die Raucher es irgendwie immer schaffen, ein paar Minuten Zeit aufzubringen. Das kann jeder, egal ob jemand raucht oder nicht! Du kannst z.B. ein paar Minuten meditieren, aufstehen und dich strecken, dir ein Glas Wasser holen, kurz lüften und dich an das offene Fenster stellen, in die Ferne sehen oder, wie ich es oft mache, meinen Hund zu einer Spielpause oder kleinen Trainings-Session einladen. Denn auch für Hunde ist es gut, in kleinen Einheiten zu lernen und sich dazwischen viiiiiel auszuruhen.
Das Innehalten ist gerade dann wichtig, wenn du in einem kreativen Prozess bist. Vielleicht schreibst, gestaltest oder tüftelst du an etwas. Und wenn du dann an einer Aufgabe arbeitest und nicht weiterkommst, erinnere dich daran, eine Pause einzulegen. Und wenn du das Gefühl hast richtig festzustecken oder dass du nicht mehr im kreativen flow bist, dann mag das gut und gerne daran liegen, dass du zuwenige Pausen gemacht hast. Dann lass dein Projekt für eine Weile ruhen und widme dich einer anderen Tätigkeit. Es ist erstaunlich, wie oft dabei die Lösung wie von alleine kommt. Manchmal hilft es auch, deinen Arbeitsplatz zu wechseln oder in die Natur zu gehen (und auch darüber freut sich der Hund). 🐶🌳
Das Wichtigste ist, dich daran zu erinnern, dass Innehalten keine Zeitverschwendung, sondern ein wichtiger Bestandteil eines produktiven und kreativen Arbeitsprozesses ist. Gerade weil wir ständig von Reizen überflutet werden, gibt dir das bewusste Pausieren die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu tanken. Ob kurze Mini Breaks oder die längere Mittagspause — jede Form des Innehalten fördert deine Kreativität und Produktivität, indem es deine Energie stärkt.
<aside> 🌱 Wenn du das nächste Mal das Gefühl hast festzustecken oder dich gestresst fühlst, gönne dir eine Mini Break. Erinnere dich daran: Die besten Ideen entstehen oft, wenn du ihnen den Raum gibst, sich zu entfalten.
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