Du lebst in einem Zeitalter in dem es ganz normal ist, dass du dir ständig alles und immer noch ein bisschen mehr abverlangst — mehr Selbstoptimierung, mehr Output, mehr Sichtbarkeit, mehr Erfolg. Und so kann es leicht passieren, dass du dich im Strudel deiner Aufgaben & Verpflichtungen verlierst.
Und das meine ich genau so, wie es da geschrieben steht: du dich verlierst. Du. Dich. Besonders als Solo-Selbstständige, Unternehmerinnen und Caretaker stehen wir oft unter dem Druck, immer erreichbar UND produktiv zu sein. Also beginnst du die nächste Pause etwas weiter nach hinten zu schieben, weil du etwas anderes gerade höher prioisierst. Nämlich Optimierung, Output, Sichtbarkeit, Erreichbarkeit, Produktivität (s.o.).
Hand aufs Herz: Ist es dir nicht auch schon so ergangen? Doch nun pass auf: Was, wenn ich dir sage, dass diese aufgeschobenen Pausen später zum Killer deiner Kreativität werden? Denn es sind Momente des Innehaltens, die Ideen befeuern. Lies weiter und beleuchte von verschiedenen Seiten warum Pausen eben nicht nur erholsam, sondern vor allem essenziell für deine Kreativität sind.
In der Hektik des Alltags kommen dir Pausen vielleicht als Zeitverschwendung vor, weil du das Gefühl hast, dafür sei keine Zeit. Doch tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Pausen ermöglichen es uns, Abstand zu gewinnen und unsere Gedanken neu zu ordnen. Dein Gehirn ist ein Muskel. Wenn es ständig beschäftigt ist, kommt es nicht zur Ruhe und kann sich nicht entspannen. Es bekommt Muskelkatarrh wie jeder andere Muskel auch. Stell dir vor, du willst richtig fit werden und beginnst, zu trainieren. Auch hier wird empfohlen Ruhepausen einzulegen, denn es ist erwiesen, dass die Muskeln sich besser aufbauen, wenn sie zwischendurch zur Ruhe kommen.
Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass regelmäßige Pausen die Produktivität steigern & die Kreativität ankurbeln. Die Universität in Illinois fand heraus, dass kurze Pausen während großer Tasks die Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit verbessern können. Der sogenannte „Eureka-Effekt“, also das plötzliche Auftauchen einer genialen Idee, tritt sogar oft dann auf, wenn wir unseren Gedanken freien Lauf lassen und uns von der ständigen Fokussierung lösen. Forscher haben herausgefunden, dass das Gehirn in Phasen der Ruhe besonders aktiv ist. Es verarbeitet Erlebnisse, ordnet Gedanken neu und schafft die Grundlage für neue Ideen. Auf den Punkt gebracht: Wenn du nie Abstand nimmst, bekommst du einen Tunnelblick.
Das Wichtigste zuerst: Mini-Breaks (Pausen von max. 20 Minuten Länge) können dabei einen riesigen Unterschied machen. Glaube es, ich selbst habe es mir auch angewöhnt. Früher habe ich geraucht wenn ich noch 5 oder 10 Minuten Zeit vor einem Termin hatte. Irgendwann habe ich nicht mehr geraucht und vorbei war es mit meinen Mini-Breaks. Ich will dich natürlich nicht zum Rauchen animieren, aber falls du Raucherin bist oder einmal warst, erinnere dich daran, dass immer ein paar Minuten für eine Zigarettenpause möglich waren. Als Nichtraucherin hast du das sicher auch schon beobachtet, dass die Raucher immer ein paar Minuten Zeit aufbringen können. Und als Nichtraucherin kannst du das auch! Du kannst z.B. ein paar Minuten meditieren, einen Gute-Laune Song hören, aufstehen und dich strecken, dir ein Glas Wasser holen, einen Smoothie bereiten, kurz lüften und dich an das offene Fenster stellen, in die Ferne sehen oder, wie ich es oft mache, meinen Hund zu einer Mini-Trainings-Session einladen. Denn auch für Hunde ist es gut, in kleinen Einheiten zu lernen und sich dazwischen viiiiiel auszuruhen. Das hilft ihnen nicht nur, ihre Konzentration zu steigern, sondern auch langfristig motiviert zu bleiben.
In kreativen Prozessen, sei es beim Schreiben, Gestalten oder Brainstormen, ist das Innehalten besonders wichtig. Wenn du an einer Aufgabe arbeitest und nicht weiterkommst, versuche dich daran zu erinnern, eine Pause einzulegen. Lass dein Projekt für eine Weile ruhen und widme dich einer anderen Tätigkeit. Es ist erstaunlich, wie oft dabei die Lösung wie von alleine kommt. Manchmal hilft es auch, deinen Arbeitsplatz zu wechseln oder in die Natur zu gehen (und auch darüber freut sich mein Hund). 🌳💡
Das Wichtigste ist, dich daran zu erinnern, dass Innehalten keine Zeitverschwendung, sondern ein wichtiger Bestandteil eines produktiven und kreativen Arbeitsprozesses ist. Gerade weil wir ständig von Reizen überflutet werden, gibt dir das bewusste Pausieren die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu tanken. Ob kurze Mini Breaks oder die längere Mittagspause — jede Form des Innehalten fördert deine Kreativität und Produktivität, indem es deine Energie stärkt.
Q: Wie lange sollten Pausen sein?
A: Für einen ganzen Arbeitstag solltest du idealerweise kurze und lange Pausen mischen. Wenn du fokussiert an einer größeren Aufgabe arbeitest, mach regelmäßig Mini-Breaks. Aber vergiss nicht, dass du am Tag auch größere Pausen brauchst, wie z.B. eine Mittagspause, um deine Energie neu aufzuladen.
Q: Was mache ich, wenn ich mich trotz extra eingelegter Pause immer noch blockiert fühle?
A: Blockaden sind normal und können manchmal länger anhalten. Versuche, dich von der Aufgabe abzulenken. Kreativität braucht Raum— es kann helfen, dein Projekt für einen Tag oder sogar eine Woche ruhen zu lassen. Es gibt allerdings auch Blockaden, die dich davon abhalten überhaupt zu beginnen. Hier lohnt es sich, wenn du dir Hilfe holst.
Q: Ist es nicht kontraproduktiv, wenn ich ständig Pausen mache?
A: Der Schlüssel liegt in der Balance. Eine Pause soll dir immer den nötigen Energieschub für das nächste Intervall geben. Mehrere kurze Pausen steigern die Effizienz. Manchmal muss man ein bisschen ausprobieren, was für einen selbst am Besten klappt.