Wie du inmitten vom schöpferischen Chaos den Überblick behältst und auch noch selbstbewusst bleibst

Kreative Prozesse sind wie eine Achterbahnfahrt. Sie sind aufregend, manchmal furchteinflößend und bestimmt nichts für schwache Nerven. Und genau das macht sie so spannend. Als Online-Unternehmerin, Solo-Selbstständige oder Caretaker jonglierst du bestimmt schon viele Aufgaben parallel. Prinzipiell ist das eine gute Voraussetzung, um erfolgreich durch einen kreativen Prozess zu navigieren. Denn Flexibilität ist nötig. Allerdings kann man schnell chaotisch werden, wenn man sowieso den Kopf schon voll hat. Vielleicht bemerkst du das Chaos nur innerlich. Vielleicht zeigt es sich auch äußerlich. Dann atme einmal durch, denn dieses (gefühlte) Chaos gehört dazu. Es ist ein wichtiger Bestandteil des schöpferischen Prozesses, der eben organisch und nicht linear verläuft. Lies weiter, wir machen einen Deep Dive in das kreative Chaos des Schöpfungsprozesses. Du erfährst, warum es viel besser ist als sein Ruf und wie du trotzdem den Fokus behältst und etwas Großartiges erschaffst.

Kreative Prozesse sind chaotisch - und weshalb das so auch sein soll

Wenn du das Gefühl hast, dass deine kreativen Prozesse manchmal wie ein Tornado aussehen, dann bist du damit nicht allein. Kreativität ist selten eine lineare, strukturierte Angelegenheit. Vielmehr ist sie wie ein ungezähmter Garten - manchmal sprießen die schönsten Blumen an den unerwartetsten Stellen, und ein anderes Mal musst du dich durch das Dickicht kämpfen, um ans Ziel zu kommen. Aber genau in diesem Durcheinander steckt das größte Potenzial. Das Chaos ermöglicht es dir, außerhalb der Box zu denken und neue, unerwartete Lösungen zu finden.

Umarme das Chaos (mit einem Plan im Ärmel)

Ja, du hast richtig gelesen. Kreatives Chaos ist gewollt - aber ganz ohne Plan wird es unübersichtliches, unbezwingbares Chaos. Stell dir vor, du bist ein Kapitän auf hoher See. Der flow der Kreativität ist der wilde Ozean, aber dein Plan, mit dem du durch deinen kreativen Prozess navigierst, ist das Wissen mit dem du als Kapitän dein Schiff sicher durch die Wellen manövrierst. Ein einfacher, aber effektiver Weg, Ordnung ins kreative Chaos zu bringen, ist es, sich zu Beginn die verschiedenen Phasen des kreativen Prozesses bewusst zu machen:

1. Schritt: Entfache das kreative Feuer mit Brainstorming

Das hat nun wirklich jeder schon einmal gehört und gemacht. Und dennoch gibt es viele, die sich dabei schwer tun ihre Ideen frei sprudeln zu lassen, ohne jeglichen Bewertungs-Filter. Davon, wie gut das gelingt, hängt jedoch letztendlich die Qualität des Brainstormings ab. Darum mach dir zu Beginn nochmals ganz bewusst, dass es jetzt vollkommen ok ist, die wildesten und unrealistischsten Ideen zu haben. Wichtig ist, dass du alle Ideen und Gedanken festhältst - und zwar ohne darauf zu achten, dass es schön oder geordnet aussieht. In diesem Teil darf es chaotisch sein und aussehen; so ist es gewollt.

2. Schritt: Reduziere das Feuer durch Sichten & Sortieren

Hier wird es psychologisch interessant, finde ich, denn wie jeder Einzelne mit diesem zweiten Schritt umgeht, kann ganz unterschiedlich sein. Meiner Erfahrung nach gibt es zwei Gruppen: Diejenigen, die von Natur aus gut strukturiert sind. Die werden nun aufatmen, dass das Chaos endlich geordnet werden kann! Und diejenigen, die so sind wie ich, die kein Problem damit haben Gedanken und Ideen sprudeln zu lassen, sondern vielleicht eher, wieder damit aufzuhören. Wenn du zu dieser Gruppe gehörst, hast du den Schritt des Sichtens und Sortierens bisher möglicherweise sogar übersprungen. Dabei ist dieser Schritt gewissermaßen die Stunde der Wahrheit. Achte beim Sortieren darauf: Was steht miteinander im Zusammenhang? Wo wiederholen sich Gedanken, Ideen oder Themen? Bringe sie auch visuell als Cluster zusammen. Erst im nächsten Schritt findet eine Bewertung der Ideen statt, vorher nicht! Sollte dir das richtig schwer fallen, notiere dir deine Gedanken. Das hilft dir, sie vorerst nicht einfließen zu lassen.

3. Schritt: Schüre die Flammen durch differenzierte Bewertungen

Wenn alles gesichtet und geordnet ist, geht es daran zu entscheiden, welche Ideen du in deinem kreativen Prozess weiter bearbeiten wirst. Dafür solltest du sie zunächst möglichst differenziert betrachten, bevor du sie schließlich bewertest und priorisierst.

4. Schritt: Halte das Feuer am Laufen während der Umsetzung

Nachdem du dich nun entschieden hast, welche Ideen du in die weitere Umsetzung bringen willst, kannst du wieder konkrete Ziele setzen und einzelne Schritte für die Umsetzung planen. Hier kommt also wieder Struktur ins Spiel. Doch auch für kreative Seelen bleibt noch genügend Spielraum für Spontaneität und kreativen flow im Verlauf des weiteren Prozesses. Die Kunst liegt einfach darin, nicht sofort das gesamte Projekt durchzutakten (lohnt sich auch nicht, weil sich noch so vieles oft ändern wird), sondern genügend Spielräume bestehen zu lassen.

Wie du inmitten des Chaos deinen Fokus hältst

Wenn die Ideen sprudeln und die To-do-Liste wächst und das Thermometer der Begeisterung steigt, kann es leicht vorkommen, dass das wesentliche Ziel aus dem Blick gerät. Darum gebe ich dir noch drei essentielle Tipps, wie du den Fokus behalten kannst:

Setze Prioritäten

Finde heraus, welche Ideen und Aufgaben am Wichtigsten sind und zuerst erledigt werden müssen, um Anderes nicht zu blockieren. Dann arbeite dich von dort aus vor.